Vereinshistorie 2001 – 2020

Viele Geschichten beginnen mit „es war einmal“, auch die Entstehung von „Blocks Huus“ könnte so beginnen:

Mit einem ersten Treffen verschiedener Bassener Bürger im alten Kyffhäuser-Heim in der Straße „Im Dorfe“ begann Anfang des Jahres 2001 die Entstehungsgeschichte des Vereins Blocks Huus e. V. in Bassen.

Es begab sich, dass der Ex-Bürgermeister Albert Duhn sen. wegen einer Kniebehandlung drei Wochen lang im Krankenhaus lag und nicht an seine Schmerzen und über seine Gesundheit nachdachte. Ihm ging nicht aus dem Kopf, dass mitten im Dorf die Hofstelle Claus (Blocks Huus) in Bassen Nr. 7 mit Wohnhaus, Kornscheune und Stallungen im Wege der Zwangsversteigerung veräußert werden musste. Es formte sich in ihm der Gedanke, dass daraus ein wunderbarer Dorfmittelpunkt entstehen könnte. 

Als „Profi-Politiker“ verfügte Albert Duhn über Verbindungen, die ihm halfen, den Gedanken langsam zur Realität werden zu lassen. Während seines Krankenhausaufenthaltes hatte er auch einige Besucher aus Rat und Verwaltung der Gemeinde, die er von seinen überlegten Vorstellungsplänen zu überzeugen versuchte.

Nach hartem Ringen und unermüdlichem Einsatz konnte Albert Duhn seinerzeit die örtliche Politik davon überzeugen, die in die Insolvenz geratene Hofstelle in der Feldstraße durch die Gemeinde Oyten käuflich erwerben zu lassen. Im Nachhinein konnte er feststellen, dass es der richtige Weg war; denn der Gemeinderat stimmte seinen Vorstellungen zu. 

Nachdem der erste Versteigerungstermin beim Amtsgericht in Achim von der betreibenden Gläubiger-Bank für nichtig erklärt wurde, erhielt die Gemeinde Oyten später bei dem zweiten Versteigerungstermin den Zuschlag. Die Gemeinde war somit Besitzer einer Hofstelle mit Wohngebäude, Stall und Kornscheune sowie über 200 Morgen Land und 28 Morgen Wald geworden, die vorher auf 2,4 Millionen Mark geschätzt worden war. Somit konnte die Hofstelle vor dem Abbruch gerettet werden.

Als dann der Rat der Gemeinde Oyten auf seiner Sitzung am 5. Februar 2002 die Sanierung und den Umbau von „Blocks Huus“ zu einer Begegnungsstätte für die Menschen des Ortes bei drei Gegenstimmen und drei Enthaltungen beschloss, konnte mit der Planung für einen neuen Dorfmittelpunkt in Bassen begonnen werden. Die Kosten für Umbau und Sanierung wurden seinerzeit aus Mitteln der Dorferneuerung, der Gemeinde Oyten, der Stiftung der Kreissparkasse Verden, sowie erheblichen Eigenleistungen der Vereinsmitglieder von Blocks Huus erbracht.   

Das Vorhaben stieß seinerzeit im Gemeinderat nicht auf ungeteilte Zustimmung. Man befürchtete, dass die Gemeinde später Folgekosten zu tragen hätte. Dem wurde entgegengehalten, dass mit „Blocks Huus“ ein markantes Gebäude erhalten werde, das den Ortskern präge, und dass das Gebäude 3.500 Bürgern im Ortsteil Bassen diene. Ferner würde es durch die Sanierung ein Wertobjekt der Gemeinde werden. 

Nach einigen Einwohner-Zusammenkünften war sich die Dorfgemeinschaft in Bassen einig, die bisherige Hofanlage mit Wohn-, Stallgebäude und Scheune in eine Begegnungsstätte für Jung und Alt und für Einheimische und Neubürger nach entsprechendem Umbau und Sanierung umzuwandeln. Ein Trägerverein wurde gegründet. Ein Name wurde schnell gefunden. So wie der Hof schon in alten Chroniken bezeichnet wurde, gab man dem neuen Verein in seiner ersten Gründungsversammlung am 6. März 2001 den Namen „Blocks Huus“ mit dem Zusatz „e. V.“ nach entsprechender Eintragung ins Vereinsregister beim zuständigen Amtsgericht.   

In dieser Gründungsversammlung erfolgte die Wahl eines kommissarischen Vorstandes wie folgt:

Albert Duhn, 1. Vorsitzender bis März 2003, danach Ehrenvorsitzender.
Heiko Oetjen, 1. stellv. Vorsitzender bis März 2002.
Erich Block danach 1. stellv. Vorsitzender bis April 2012.        
Hinrich Claus, 2. stellv. Vorsitzender bis März 2009, danach nicht wieder besetzt.
Christel Barning, Geschäftsführer, später Schatzmeister bis April 2016.
Thomas Biesewig, Schriftführer bis März 2004

Weiterhin wurde der vorgelegte Satzungsentwurf angenommen und beschlossen, dass die Beiträge 30,00 Euro für eine Einzelperson und 50,00 Euro für eine Familie pro Jahr betragen sollten. Im Laufe der Gründungsversammlung traten 103 Personen dem neuen Verein bei.

Nachdem auf der Gründungsversammlung ein Bauausschuss, der die Koordination der Sanierungs- und Umbauarbeiten übernahm, gebildet wurde, rief Albert Duhn, Vorsitzender von Blocks Huus e. V. von 2001 – 2013, im März 2002 alle Mitglieder des Vereins zum Frühjahrsputz auf, das hieß, das bisherige Innenleben der alten Räumlichkeiten von „Blocks Huus“ zu entrümpeln. Es hieß nun, frisch ans Werk. Allen Beteiligten war klar, was am nötigsten war: Geld und Arbeitskräfte für die zu erwartende Mammutaufgabe, nämlich Abriss, Sanierung, Aufbau usw.

Als am 2. April 2002 die erforderlichen Gerüste aufgestellt waren, wurde am 8. April 2002 mit den Umbau- und Sanierungsarbeiten begonnen. Es fanden sich Bassener Bürger, Handwerker und ortsansässige Landwirte, die ehrenamtlich, sowohl ihre Kräfte als auch Maschinen, Handwerkszeug und Trecker mit Wagen zur Verfügung stellten. Mit tatkräftiger Unterstützung aller gingen somit die Arbeiten zur Fertigstellung der neuen Dorfgemeinschaftsanlage zügig voran.

Die Kornscheune war als Erste komplett saniert. Sie konnte bei einem Tag der offenen Tür am 14. Juli 2002 bereits von der Dorfbevölkerung in Augenschein genommen werden. Im Rahmen eines Sonntagsgottesdienstes in der Scheune mit Pastor Detlef Beneke hatten die Einwohner bei Bratwurst, kalten Getränken, Butterkuchen und Kaffee anschließend Gelegenheit, den Stand der weiteren Bau- und Renovierungsarbeiten zu besichtigen.

Seinerzeit schrieb der Achimer-Kurier in seiner Ausgabe vom 15.07.2002 Folgendes:

„Viel Betrieb im „Wunner för Bassen“:

„Dat is een Wunner för Bassen“, sagt eine der älteren Damen, die sich gemeinsam Blocks Huus ansehen. Die Scheune, den Stall, das Wohnhaus – treppauf, treppab – begutachten sie das Anwesen, das bald der Dorfgemeinschaft dienen soll. Ohne Albert, da sind sie sich sicher, „hätten wir dass nicht gekriegt“.

Gemeint war Albert Duhn, der am Scheunenausgang stand und mit Pastor Detlef Beneke ein paar Hundert Hände schütteln musste.

Am 8. September 2002 wurde dann erstmals in der Scheune und auf dem Hofgelände von Blocks Huus das Bassener Erntefest unter Beteiligung von 40 Erntewagen veranstaltet. Anschließend am 1. Dezember 2002 dann auch erstmals der Weihnachtsmarkt mit mehr als 32 Hobbykünstlern in der Scheune und 19 Ständen auf dem Hofgelände.

Im Herbst 2004 wurden auch die Renovierungs- und Umbauarbeiten im Wohnhaus abgeschlossen, und die beiden Wohnungen im Erd- und Obergeschoss konnten vermietet werden.

Anlässlich eines Empfangs am Vormittag des 2. Juli 2005, zu dem Vertreter von Behörden, Politik, Vereinen und die Vereinsmitglieder von Blocks Huus e. V. eingeladen waren, war es dann endlich so weit, denn man konnte nach vier Jahren Bautätigkeit stolz verkünden „Wir haben es geschafft, die Umbau- und Sanierungsarbeiten sind abgeschlossen, alle Räumlichkeiten können in Benutzung genommen werden“. Im Rahmen eines Unterhaltungsprogramms mit Kaffee und Kuchen, Musik und Tanz konnte an diesem Tag auch die Dorfbevölkerung alles in Augenschein nehmen. 

Mit hohem ehrenamtlichem Engagement einerseits und bei großem Zuspruch in der Bassener Bevölkerung andererseits haben somit Mitglieder des Vereins „Blocks Huus“ mit der Dorfgemeinschaftsanlage im Ortskern nach über 20.000 freiwilligen Eigenleistungsstunden Bleibendes für Generationen geschaffen. Inzwischen ist Blocks Huus eine sehr gut besuchte Begegnungsstelle für Jung und Alt geworden. Ohne die tatkräftige Mitarbeit der Mitglieder von Blocks Huus e. V. wäre dieses nicht möglich gewesen“, so die Worte von Albert Duhn auf der Jahreshauptversammlung des Vereins am 11. April 2013.

Das Anwesen Blocks Huus besteht aus einem Wohngebäude mit zwei Mietwohnungen jeweils im Unter- und Obergeschoss. Im Obergeschoss befindet sich außerhalb der dortigen abgeschlossenen Wohnung ein Archivraum, der für Vereinszwecke genutzt werden kann.

Das ehemalige Stallgebäude wurde zu einem Veranstaltungsgebäude umgebaut. Dort befinden sich im Erdgeschoss Räume für große und kleinere Veranstaltungen. In der linken Hälfte des Obergeschosses hat der Verein das Bassener Dorfmuseum eingerichtet. Die rechte Hälfte wurde bis zum 31.12.2019, als sich der Verein auflöste, von der Kyffhäuserkameradschaft Bassen e.V. als Vereinsheim mit einem Luftgewehrschießstand genutzt. Danach stehen diese Räumlichkeiten dem Verein Blocks Huus e.V. als Tagungsraum für verschiedene Zwecke zur Verfügung. 

Die Scheune steht für von Blocks Huus e.V. organisierte öffentliche Veranstaltungen, z. B. Erntefeste, Konzerte, Theateraufführungen, Weihnachtsmärkte-, Gottesdienste zum Heiligabend etc., zur Verfügung. In der im Jahre 2012 fertig gestellten Remise sind ältere landwirtschaftliche Geräte und Maschinen zu besichtigen.

Die Jahreshauptversammlung am 11. April 2013 war dann die Letzte, die von Albert Duhn geleitet wurde. Nach 13-jähriger Amtszeit hielt er die Zeit für gekommen, den Vorsitz im Verein Blocks Huus e. V. in jüngere Hände zu legen. In dankbarer Würdigung und Anerkennung der hervorragenden Verdienste um den Verein Blocks Huus e. V. wurde Albert Duhn von den anwesenden Mitgliedern zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Als Dank für 13 Jahre Vorstandstätigkeit erhielt er vom Verein eine Ehrenurkunde sowie ein Präsent. Im Namen der Gemeinde Oyten bedankte sich anschließend Bürgermeister Manfred Cordes bei Albert Duhn, in dem er auf „platt“ dessen unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Dorfgemeinschaft Bassen mit der Überreichung einer Ehrenurkunde würdigte.


Dorfmuseum Bassen

Das Dorfmuseum Bassen, das von Mitgliedern des Vereins Blocks Huus e. V. eingerichtet wurde, befindet sich im Obergeschoss der linken Hälfte der Dorfgemeinschaftsanlage Blocks Huus, Bassen, Feldstraße 4. In mühevoller Kleinarbeit wurden allerlei alte bzw. altertümliche Möbelstücke, Haushaltsgegenstände und Handwerkszeug gesammelt und dort eingebracht. Vieles, auch landwirtschaftliches Gerät, wurde von Bassener Bürgern gespendet bzw. als Leihgabe zur Verfügung gestellt.                                                                         

Der Aufbau und die Pflege des Museums wurden bzw. werden in ehrenamtlicher Arbeit geleistet, die von den Mitgliedern des Arbeitskreises Museum erbracht werden.     

Am 9. Mai 2009 wurde das Dorfmuseum Bassen vom Verein Blocks Huus e. V. im Rahmen einer Feierstunde mit besonderen Aktionen, wie Volkstanz und Modenschau, bei Kaffee und Kuchen offiziell eingeweiht und somit der Öffentlichkeit vorgestellt.

Zwischenzeitlich ist das Dorfmuseum Bassen im Veranstaltungsgebäude von Blocks Huus auch für auswärtige Besucher als Ausflugsziel bekannt geworden; denn dort gibt es viele historische Einrichtungsgegenstände, Werkzeuge und Haushaltsgegenstände zu besichtigen. Eine komplette und funktionsfähige Schuhmacherwerkstatt, in der früher Johann Heitmann Schuhe anfertigte und reparierte, ein traditioneller Kaufmannsladen aus dem damaligen Kolonialwarengeschäft von Wilhelm Kruse, die Einrichtung einer früheren Schulklasse sowie ein betriebsfähiger Webstuhl runden das Gesamtbild ab. Jeden ersten Sonntag im Monat ist das Dorfmuseum Bassen für Besucher geöffnet. Auf Wunsch werden auch nach Vereinbarung Führungen angeboten. 


Neue Remise 

Nachdem auf der Jahreshauptversammlung von Blocks Huus e. V. im März 2009 der Neubau einer Remise zur Größe von 20 x 8 m für die Unterbringung von größeren landwirtschaftlichen Geräten auf dem hinteren Grundstücksgelände beschlossen wurde, liefen auch hierfür die Vorplanungen an. Nach Erteilung der Baugenehmigung erfolgte dann diesbezüglich der erste Spatenstich im Dezember 2010. 

Die Arbeiten zur Fertigstellung der Remise wurden bis auf Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten, die von Handwerksbetrieben ausgeführt wurden, in Eigenleistung durch Mitglieder von Blocks Huus e.V. ausgeführt.

In der neuen Remise sind in früheren Jahren in der Landwirtschaft zum Einsatz gekommene kleinere und größere Gerätschaften zu besichtigen. Mit der offiziellen Einweihung der Remise, die am 20. Mai 2012 mit zahlreich geladenen Gästen stattfand, wurde das Gesamtbild von Blocks Huus mit dem bereits im Hauptgebäude vorhandenen Dorfmuseum Bassen abgerundet und vervollständigt. 

C. B.

Das Lied „Blocks Huus“ 

(von Hans-Hermann Mindermann, Oyten 2002)

Denk di eenmal –
Wat hefft wi för’n Glück –
keeneen harr dat dacht –
wat us hüüt hier entzückt –
een smuck’et, Bowark –
för Bassen een Plus –
een Naam is al funnen
– – „Blocks Huus“ – – –

All leggt mit Hand an –
nüms möch torüch stahn –
de Kinner künnt naher seggen:-
„Mien Papa het ok wat mit andoon“ –
Wenn denn all so denkt –
kümmt ok Goots dorbi rut-
denn is mi nich bang –
üm dat Gedeihn von „Blocks Huus“.

Gau sünd vergeten –
Koppzerbreken un swoore Stünn –
dat Huus ward jümmer schööner –
een Smuckstück ünner de Sünn. –
Een stüttig Drepen is anseggt –
dagin un dagut –
för Oold un för Jung –
in’n schöö’n „Blocks Huus“. 

Denk di eenmal –
Wat hefft wi för’n Glück –
keeneen harr dat dacht –
wat us hüüt hier entzückt –
een smuck’et, Bowark –
för Bassen een Plus –
een Naam is al funnen
– – „Blocks Huus“ – – –